Informationen zu HIV

Erreger und Übertragung
Aids steht für «Acquired Immune Deficiency Syndrome» und bedeutet «erworbenes Immunschwächesyndrom». Dabei handelt es sich um die Spätfolge einer Infektion mit dem HI-Virus, «Human Immunodeficiency Virus».
Das HI-Virus wird übertragen durch ungeschützten Geschlechtsverkehr sowie durch Spritzen- und Nadeltausch bei Drogenkonsum oder Nadelstichverletzungen im Klinikbereich. Auch eine Weitergabe von der infizierten Mutter auf das Kind während der Schwangerschaft und später durch das Stillen ist möglich. In Ländern, die medizinisch einen tieferen technischen Standard haben als die reichen Industrieländer, besteht ein erhöhtes Risiko bei Bluttransfusionen.

Krankheitsbild
Das HI-Virus zerstört bestimmte Zellen des Immunsystems und schwächt dadurch nach und nach die Abwehrkraft des Körpers. Der Verlauf einer HIV-Infektion wird in verschiedene Stadien eingeteilt. Aids bezeichnet jenes Stadium, in dem das Immunsystem so stark geschwächt ist, dass die Diagnose mindestens einer der Aids-definierenden Infektions- oder Tumorerkrankungen vorliegt. Auch Infektionen, die bei gesunden Menschen mit intaktem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung führen, werden für Aids-Patientinnen und Patienten lebensbedrohlich.
Dank medizinischen Therapiemöglichkeiten, bestenfalls im Frühstadium der Erkrankung, bestehen heute reelle Chancen, dass sich die Immunschwäche zurückbildet oder sich gar nicht entwickelt. Eine HIV-Infektion ist aber nach wie vor lebensbedrohlich, wenn man die Therapie nicht konsequent und lebenslang anwendet.

Verbreitung und Häufigkeit
Weltweit leben gemäss Schätzung des gemeinsamen Programms der Vereinten Nationen zu HIV/AIDS UNAIDS rund 37 (Spannbreite 34 bis 41) Millionen Menschen mit HIV oder Aids. Je nach Schätzmethode dürften in der Schweiz zwischen 13 000 und 20 000 Personen mit einer HIV-Infektion leben. Das Spätstadium Aids wurde in der Schweiz bis Ende 2015 bei insgesamt fast 9800 Personen diagnostiziert, wovon zirka 60 % an den Folgen der Krankheit gestorben sind. Pro Jahr gibt es rund 100 neue Aids-Diagnosen, vor allem bei Personen mit erst spät entdeckter HIV-Infektion.

Vorbeugung
Um sich vor einer Infektion zu schützen, gilt es die Safer-Sex-Regeln zu beachten und niemals gebrauchte Spritzen und Injektionsnadeln (Safer Use) zu benützen (Bundesamt für Gesundheit).